Die Kunst von Helmut Frelke beeindruckt durch eine ungezähmte Fantasie, begleitet von einer rhythmischen Dynamik, in der Motive aus Volksepen mit der Gegenwart verschmelzen.
Die Holzmalerei
Einzigartige Kunst
HELMUT FRELKE ist ein bekannter Maler. Er wurde in einer der Republiken der ehemaligen UdSSR - im Kasachstan - geboren und wuchs dort auf. Der begabte Junge zeigte schon früh eine Vorliebe für Kunst. Er absolvierte eine Ausbildung im Zeichnen an der Volksschule in Moskau, danach an der Leningrader Kunstschule W. A. Serow (jetzt – Kunstschule N. K. Roerich), und nach der Ableistung des Wehrdienstes nahm er das Studium an der Akademie der Künste in Leningrad auf. Kurz nach dem Abschluss des Studiums reiste Helmut Frelke nach Deutschland - der Heimat seiner Vorfahren - aus. Es geschah 1989. Im Laufe von einigen Jahren arbeitete er als Bühnengestalter in Braun- schweig, danach beherrschte die Technik der Intarsien in Bonn. Seine Begeisterung für die Arbeit auf Holz hat Helmut Frelke zu künstlerischen Nachforschungen und Entdeckungen geführt, deren hervorragende Ergebnisse wir auf seiner Personalausstellung wieder einmal sehen.
Jedes Werk von Helmut Frelke ist von etwas Geheimnisvollem, Rätselhaftem erfüllt. Gestalten erscheinen, wandeln sich, flimmern wie Träume, der Musterung des Holzes und der schöpferischen Fantasie des Meisters folgend. Ihrem Charakter nach ist es eine den Traditionen des Symbolismus nahe Kunst. Was die Thematik der Arbeiten anbetrifft, so sind es biblische Motive, Gestalten des Mittelalters, Könige, Wikinger. Besonders beeindruckend ist ein Bilderzyklus zum Thema des letzten Weges Jesu Christi auf Golga-
tha –„Kreuzweg“. Der Maler hat dieses Ereignis in vierzehn Bildern – gemäß der Zahl der Stationen auf dem Wege Christi – dargestellt. Auf den Bildern ist das schöne Antlitz Christi, das den unheimlichen und hässlichen Fratzen seiner Peiniger entgegengesetzt wird, dargestellt, und die Oberflächenbeschaffenheit des Holzes gibt uns eine Vorstellung vom geschundenen Körper des Erlösers. Unwillkürlich tauchen im Bewusstsein klassische Gemälde der Maler M. Grünewald, H. Bosch und P. Bruegel auf.
Man errät die Anwesenheit einer aufgeregten Menge, deren Gesichter den Hintergrund unscharf füllen, es scheint sogar, dass man einen entfernten Lärm vernimmt, und in dieser Menge erscheint die Gestalt des sich unter der schweren Last des Kreuzes neigenden Erlösers. Wenn man aber die Gemälde lange genug betrachtet, so wird man in der Tiefe, irgendwo in der Menge, ein nachdenklich gewordenes Ge- sicht nur flüchtig entdecken, einen fragenden Blick, wie die Reflexion der Gedanken und der Gefühle des Malers, erhaschen.
Der Vatikan entschied, die vierzehn Holztafeln in einer Ausstellung anlässlich des Weltjugendtages im August 2005 in Köln zu zeigen und zur Diskussion zu stellen. Der Papst hat diese Ausstellung persönlich eröffnet. Zuvor wurde das Werk einmalig nur im Daetz-Zentrum der Öffentlichkeit vorgestellt.
Leider wurden in Köln zwei Arbeiten gestohlen. Deshalb bleibt der Zyklus unvollständig.
Der Meister wird womöglich die fehlenden Werke neu schaffen, aber sie werden schon anders sein. Wie schon höher gesagt wurde, ist jede Arbeit wegen der Besonderheiten des Werkstoffs eigenartig.
Der Maler wendet sich auch an die traditionelle Art der Malerei – Öl auf Leinwand, und diese Werke, wie auch die Malerei auf Tafeln, sind durch die herausragende Individualität des Meisters gekennzeichnet. H. Frelke arbeitet auch als Designer. Die von ihm gestalteten Innenräume sind durch das feine Verständnis der Gesetze der Synthese der Künste und der künstlerischen Raumgestaltung gekennzeichnet.
Die Ausstellungen der Werke von H. Frelke fanden in verschiedenen Jahren in den Städten Deutsch- lands, Frankreichs, Japans, Russlands statt. Die aktuelle Ausstellung, wie auch alle vorhergehenden, wird zweifelsohne die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit auf sich ziehen